THE HOUSE

Baustellen-Update IV

5. November 2019

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Stand der Dinge: es dauert! Und zwar mir alles viel zu lange. Heute muss hier mal Platz für ein paar unschöne Tatsachen sein. Das Gefühl, dass nichts so richtig voran geht, ist einfach sehr frustrierend. Vermutlich kennen alle, die schon mal ein Haus gebaut oder umgebaut haben diese nervtötende Warterei auf… ja, auf was eigentlich? Schöneres Wetter? Damit sind wir für dieses Jahr vermutlich durch. Es sind im wahrsten Sinne dunkle Zeiten angebrochen. Leider sind wir gerade in einer Phase, in der sich aaalles verzögert und wie das so ist, sobald eine Sache verschoben wird, zieht das einen elendigen Rattenschwanz hinter sich her.

Ich wusste schon bevor wir mit unserem Hausprojekt überhaupt gestartet haben, dass dieser Moment der Frustration kommen wird. Trotzdem trifft es einen dann irgendwann und man kann nichts dagegen tun. Auch privat waren die letzten Wochen leider sehr hart, die schlimmsten meines Lebens. Wie es oft so ist, kommt alles zusammen. Da muss man einfach durch, auch wenn es sich leichter anhört, als es ist.

Im letzten Baustellen-Update habe ich lustigerweise noch geschrieben, dass gerade alles Schlag auf Schlag geht. Zwei Monate später habe ich das Gefühl nun wirklich nicht mehr.

Immerhin ist eine wirklich sehr, sehr lang herbeigesehnte Sache endlich erledigt. Im Erdgeschoss wurde nämlich eine Ausgleichsmasse gegossen. Somit können wir uns nach Monaten in der Staubwüste endlich vom roten Sand verabschieden und haben wieder eine ebene Fläche, auf der wir laufen können. Sobald die Masse getrocknet ist, kann die Fußbodenheizung verlegt werden und im Anschluss direkt der Estrich gegossen werden. Also rein theoretisch, denn in der Praxis wurden wir selbstverständlich wieder um zwei ganze Wochen versetzt. Termine werden generell eigentlich nie eingehalten, damit muss man sich abfinden. Ich finde mich sehr ungern mit Dingen ab. Natürlich nimmt uns dieses ewige hin und her der Firmen auch jede Flexibilität, denn man kann mit nichts fest rechnen. Verreisen können wir dieses Jahr daher auch nicht mehr, denn man kann Handwerker bekanntlich nicht alleine lassen. Wir müssen also ein Stück geliebte Freiheit abgeben, damit es weitergehen kann.

Im zukünftigen Schlafzimmer ist inzwischen der alte Putz von den Wänden und die neue Elektrik komplett fertig.

Seit meinem letzten Update haben auch die Arbeiten rund um Heizung und Sanitär begonnen. Besonders viel passiert ist da aber in den letzten Wochen noch nicht.

In etwa drei Wochen sollen schon die Verputzer starten. Allerdings muss nun in so gut wie allen Räumen noch der alte Putz von den Wänden geschlagen werden, da dieser doch nicht mehr brauchbar ist. Somit haben wir wochenlang Tapete umsonst abgekratzt. Kann man nicht ändern, ist halt so. Die Tapete an den Decken muss ebenfalls überall abgemacht werden und wir haben zum Glück ein wahres Wundergerät entdeckt, mit dem es sehr schnell geht. In drei Räumen haben wir die Decken schon befreit. Falls ihr auch am Sanieren oder Renovieren seid, kann ich euch den Tapetenablöser nur wärmstens empfehlen!

Eventuell können die Zimmer im ersten Stock aber trotz der allgemeinen Verzögerung von allem schon relativ bald verputzt werden, denn dort erhalten wir die originalen Böden, haben also wenigstens keinen Stress und keine Wartezeit wegen Estrich. Wenn ich mir gerade vorstelle, was noch alles hier passieren soll und von uns geplant und in die Wege geleitet werden soll, will ich eigentlich am liebsten auswandern.

Ein kleiner Lichtblick (im wahrsten Sinne des Wortes) ist, dass unsere neuen Fenster letzte Woche geliefert wurden. Wir waren ein bisschen aufgeregt, da wir die Fenster vorher nur auf Skizzen gesehen haben. Sie wurden komplett nach unseren Wünschen maßgefertigt und wir sind mit dem Ergebnis total glücklich. Jetzt kann ich es kaum abwarten, sie dann auch bald eingebaut zu sehen. Ich habe euch in meiner Instastory ja schon verraten, dass wir die Fenster bei Sorpetaler Fensterbau haben anfertigen lassen. Falls ihr also auch auf der Suche nach Holzfenstern seid, egal ob Altbau oder Neubau, seid ihr dort an der richtigen Adresse.

Auch unsere Küche wird demnächst geliefert, kann aber noch nicht aufgebaut werden. Wir haben versucht wirklich großzügig mit der Zeit zu planen, haben den Liefertermin der Küche auch schon nach hinten verschoben und trotzdem ist die untere Etage nicht ansatzweise fertig, wenn sie geliefert wird. Auch wenn wir keinen Stress haben, das Haus schnellstmöglich ‚fertig‘ zu kriegen, ich bin kein Mensch für Dauerprojekte. Mir macht das leider keinen Spaß und das Leben ist zu kurz, um keinen Spaß zu haben.

Auch nicht mehr ganz so viel Spaß machen die alten Türen. Mit dem Heißluftfön gehen die alten Farbschichten zwar wirklich sehr, sehr gut ab, aber es sind einfach zu viele Türen. Etwa die Hälfte haben wir geschafft. Für die Details sind diese kleinen Helfer übrigens Gold wert. Wenn die alte Farbe ab ist, geht’s ans Abschleifen. Ich weiß, dass viele von euch total gerne die Videos sehen, auf denen ich die Farbe abkratze. Wenn ihr ein kleines Projekt, bspw. eine einzelne Tür oder einen alten Schrank, habt, macht die Arbeit mit dem Heißluftfön auch wirklich Spaß. Bei uns ist es wirklich nur die Anzahl der Türen, die das ganze einfach mühsam und langwierig macht.

Ehrlich gesagt treiben Kälte, Regen und Dunkelheit einen leider auch nicht gerade zum Arbeiten in unser unfertiges Haus. Eine Pause einlegen werden wir jetzt aber auch nicht, denn wir wollen bis Ende des Jahres noch so viel wie möglich durchboxen, damit wir dann 2020 hoffentlich mal mit den schönen Teilen der Renovierung starten können.

Ein altes Haus zu sanieren ist wirklich ein Kraftakt! Vorbereiten kann man sich auf ein so großes Projekt nicht wirklich und vermutlich ist es auch besser, dass man vorher nicht so ganz genau weiß, was da alles auf einen zukommt. Gemischte Gefühle hier momentan, aber ich bin sicher, dass wir alles hinkriegen und uns am Schluss dann auch sehr über unser Werk freuen können!

3 Comments

  • Reply Lucia Lichtblick 5. November 2019 at 9:52 pm

    Liebe Svenja,
    Ich verfolge deinen Blog schon länger aber eigentlich erst so richtig, seitdem ihr das Projekt Haus gestartet habt. Ich selbst studiere Architektur und liebe es euch zuzusehen, wie aus eurer Raupe ein Schmetterling wird. Bei mir ist gerade der Großteil meiner Masterarbeit fertig geworden und es steht nur noch der Modellbau sowie die Präsentation an. Auch ich habe einen Durchhänger und es ist so mühsam Energie zu gewinnen. Das was wir da gerade leisten ist wirklich ein Kraftakt mit vielen Höhen und Tiefen. Du musst immer daran denken, dass das Eurer schaffen ist, dass ihr etwas ganz besonderes macht und dass es nie was zu erzählen gibt, wenn immer alles glatt läuft. Irgendwann werdet ihr an einem Punkt sein, an dem ihr vor Stolz platzen könnt und euch mit einem Lächeln an die schwierige Zeit zurückerinnert. Dieses Haus hat so viel Geschichte und ihr gehört nun auch dazu, ihr seid ein Teil davon und das hinterlässt auch so manche Spur. Go for it Girl! Das letzte Stück des Berges ist nunmal das steilste. Ihr packt das und wenn es wieder Wärmer wird und die Sonne heraus kommt erstrahlt euer Haus in eurem ganz besonderen Glanz.
    Bussi Ba Ba
    Lucia

  • Reply Lucia Lichbtlick 5. November 2019 at 10:20 pm

    No2 (der erste Kommentar ging wohl nicht durch)
    Liebe Svenja,
    ich kenne deinen Blog schon länger, aber so richtig bewusst folge ich dir erst seit ihr das Projekt Haus gestartet habt. Ich selbst studiere Architektur und bin wahnsinnig begeistert von eurer Renovierungsarbeit. Ihr macht das mit einer Hingabe und Leidenschaft, dass ich am liebsten vorbeikommen würde um zu helfen. Im Moment bin ich gerade dabei meine Masterarbeit zu machen. Der größte Teil ist getan und bereits abgegeben. Mein Modell und die Präsentation sind aber gerade erst am Anfang, meine Motivation leider aber schon sehr aufgebraucht. Ich verstehe euch so gut! Wir sind gerade dabei einen Kraftakt zu meistern und dazu gehören neben Höhen eben auch Tiefen. Du musst dir immer wieder ins Gedächtnis rufen, was das Ganze eigentlich ist. Denn man hat so viele Dinge im Kopf und man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Man dreht sich im Kreis bis einem schwindelig ist, aber genau dieses Gefühl gehört dazu. Es ist ein neues Kapitel der Geschichte, von euch und von dem Haus, dass so vieles schon erlebt hat und von dem ihr jetzt ein Teil seid. Wie eine Raupe zum Schmetterling, entwickelt sich euer Haus zu etwas Wunderschönem. Später wenn du wieder Luft zum atmen hast, wirst du dieses Stück Heimat immer wieder von neuem bewundern und dich an die schwierigen Zeiten mit einem Lächeln zurück erinnern. Go for it Girl! Ihr schafft da gerade etwas ganz besonderes, dass euch jede positive Energie zurück schenken wird. Das letzte Stück des Berges ist am steilsten und wenn der Frühling wieder kommt und euer Haus in der Sonne strahlt sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Sei stolz auf euch. Ihr macht das Super!

  • Reply Catrin 6. November 2019 at 2:52 pm

    Oh ja. Ich unterschreibe das alles. Meine Kernsanierung war und ist eine echte Grenzerfahrung. Wir haben GsD alle Gewerke über die Familie abdecken können und fast alles in Eigenleistung gestemmt. Dann ist alles etwas freier und kalkulierbarer. Aber ich würde es aktuell nie wieder machen. Ich weiß aber auch, dass alle die neu bauen ähnlich fühlen. Ich drück die Daumen, ich hab’s bis hierher auch irgendwie überlebt

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